Deiner Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt!
Wasserkefiransatz links mit Aprikosen und rechts mit Feigen
Fruchtig, erfrischend, probiotisch und kohlensäurehaltig sind Eigenschaften, mit denen ich den Wasserkefir kurz beschreiben möchte. Die Kefirkristalle, mit denen das Getränk hergestellt wird, bestehen aus Hefen und Milchsäurebakterien, die gepflegt und gefüttert werden müssen.
Bei ausreichend Zucker, Stickstoff durch Trockenfrüchte und mineralhaltigem Wasser können sie Dich ein Leben lang begleiten, sich auch wunderbar vermehren, so dass Du durchaus auch mal experimentiert und Grenzen ausloten kannst. Oder vielleicht verschenkst Du ja irgendwann einen Teil der Kristalle und machst damit andere Menschen glücklich.
Metall mögen diese kleinen Knollen nicht so gern, weshalb ich Bügelgläser und ein Plastiksieb zum abgießen verwende. Auch ein Holzlöffel ist ganz praktisch.
So gelingt der Ansatz:
1 Liter Bügelglas (ohne Gummiring)
ca. 30 g Wasserkefirkristalle
3 EL Rohrzucker (ca. 60 g)
1-2 Bio-Trockenfrüchte (umgeschwefelt)
1 Scheibe Bio-Zitrone
Wasser (wenn gefiltert nur remineralisiertes)
Bei den Trockenfürchten kannst Du Dich z.B. für Feigen, Aprikosen, Datteln oder Rosinen entscheiden.
Bei der Gärung werden der Zitrone die Bitterstoffe entzogen und das Getränk bekommt auf diese Weise eine herb-bittere Note.
Als Erstes gebe ich den Zucker in eine kleine Glasschale und löse ihn mit einer kleinen Menge kochendem Wasser auf. Ganz wichtig ist es aber, dass diese Zuckerlösung abkühlt, denn die Kristalle vertragen keine Hitze.
Dann gebe ich die Kefirkristalle, die Trockenfrüchte und die Zitronenscheibe in mein Bügelglas. Nun fülle ich das Zuckerwasser ein und gieße ganz normales Wasser bis zum Knick des Glases auf. Es sollte nach oben noch etwas Platz bleiben, damit bei der Gärung nichts aus dem Glas dringt. Das Glas stelle ich dann an einen Ort mit Raumtemperatur und schon beginnt der Kefir mit seine Arbeit! Er verarbeitet dabei den Zucker und produziert uns das probiotische Getränk. Die entstehenden Milchsäurebakterien sind ideal für eine gesunde Darmflora.
Wie lange sollte der Ansatz stehen?
Mindestens 24 Stunden, kann aber auch 2-3 Tage stehen. Wie schnell die Gärung abläuft hängt immer von mehreren Faktoren ab. Da ist zum einen die Menge der Kristalle und zum anderen die Temperatur. Die Temperatur im Kühlschrank ist nach dem Abfüllen auch wichtig, damit sich Dein Getränk beim lagern nicht zu stark verändert. Kühle hemmt also ganz enorm die Arbeit der Kefirkristalle.
Steht Dein Ansatz zu viele Tage bei hoher Temperatur, wird der komplette Zucker aufgebraucht und es entsteht etwas Alkohol. So wird das Getränk natürlich auch etwas saurer und erinnert an Federweißen. Dabei ist zu bedenken, dass es dann nicht mehr für Kinder und bei bestimmten Erkrankungen geeignet ist!
In der Regel steht der Kefir bei mir 2 Tage, bis ich ihn in abgieße und die Kristalle sofort neu ansetze. Im Grunde ist der entstandene Wasserkefir jetzt gut trinkbar.
Als praktisch hat es sich bei mir erwiesen, zum Abfüllen das Sieb auf einen Messbecher zu lege und darüber das Bügelglas zu entleere. So kann ich das Getränk ganz leicht über den Ausgießer in meine bereitgestellte Flasche füllen. Die Früchte kann ich nun heraus sammeln, essen und so die Kristalle etwas reinigen. Eventuell ist das Abspülen der Kristalle unter dem Wasserhahn ganz sinnvoll.
Nun kann der Kreislauf von vorn beginnen oder Du gibst nur Zuckerwasser zu den Kefirkristallen und lagerst sie im Kühlschrank. So können sie eine längere Pause oder Urlaubszeit überstehen und Du kannst Sie anschließend wieder aktivieren und einen neuen Ansatz herstellen.
Aber wie kommt denn nun die Kohlensäure in den Wasserkefir?
Über die 2.Fermentation!
Und das ist wirklich ganz einfach. Du lässt Deine abgefüllte Flasche noch einmal für 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Anschließend solltest Du sie im Kühlschrank lagern. Wichtig dabei ist, dass der Flaschendeckel nie ganz fest zugeschraubt ist, damit die entstehende Kohlensäure etwas entweichen kann. Du wirst überrascht sein, was dabei für ein Druck entsteht. Deine fertige "Wasserkefir-Limonade" ist nun einige Tage im Kühlschrank haltbar.
Die 2. Fermentation kannst Du auch nutzen, um Deine Limonade mit Früchten oder Kräutern zu aromatisieren. Denkbar sind Himbeeren, Orangenschale oder auch Zitronenmelisse und vorab angetrockneter Waldmeister. Einfach probieren!
Bei mir gab es auch schon den Versuch Apfelsaft mit den Wasserkefirkristallen anzusetzen. Sehr, sehr lecker und im Nu ausgetrunken!
Bis sich die Kristalle richtig gut vermehrt haben, würde ich nicht zu viele Experimente machen und einen sicheren Ansatz wählen. Später nach dem Teilen, wäre es nicht schlimm wenn mal etwas mit dem Wasserkefir passiert, so hast Du immer noch einen Teil, den Du sicher angesetzt hast.
Ich arbeite übrigens mit zwei 1 Liter-Gläsern. So habe ich immer einen kleinen Vorrat und kann eventuell auch versetzt ansetzen. Das Zeug geht bei uns im Haushalt nämlich ziemlich schnell weg.
Ach und übrigens sind Fermente auch perfekt geeignet, um das Bodenleben in Deinem Garten anzuregen. Und solltest Du mal ausreichend Wasserkefir übrig haben, kannst Du satt mit Hefe auch das Kefirwasser nutzen um vor dem Backen Kuchen, Brot oder Brötchen gehen zu lassen.
So, nun wünsche ich Dir nur noch gutes Gelingen!